R0100E Die Wasserfrage in Lateinamerika vor und nach dem Wasserkrieg von 1999/2000: Ergebnisse und Perspektiven

In Lateinamerika ist der Zugang zum Trinkwasser ein Indikator für soziale Ungleichheit sowie Stabilität und Entwicklung der Staaten in der Region. Im Jahr 2000 wurde Bolivien zum Schauplatz eines Wasserkriegs internationalen Ausmaßes. Nach dem vom IWF forcierten Strukturanpassungsprogramm mit der Privatisierung der Wasserversorgung verdreifachte der neue transnationale Konzern innerhalb kürzester Zeit die Wasserpreise. Dies führte zu heftigen Demonstrationen und dem Ausruf des Kriegsrechts. Seitdem intensivierte sich in ganz Lateinamerika die Debatte über die private Wasserversorgung und die Möglichkeit, Versorgungsinfrastruktur und Leitungssysteme von Wasser in Eigentum transnationaler Konzerne und Börsen zu überführen. Wie stellt sich die Herausforderung der Wasserproblematik in den wichtigsten Ländern Lateinamerikas dar? Wie positionieren sich die USA, die EU und die VR China dazu Wasserfrage in Lateinamerika?
Dr. Emilio Astuto ist Anwalt und Dozent für internationale Politik, Völkerrecht, Menschenrechte und Internationales Wirtschaftsrecht. Dr. Astuto studierte Jura und promovierte an der Universität von São Paulo und an der Universität zu Köln (Dr. jur.), nachdem er wissenschaftliche Forschungsprojekte am Institut de Droit des Affaires der Universität Paris I Panthéon – Sorbonne und an der LMU Mün- chen durchgeführt hatte. An der Harvard Uni- versity, School of Government, absolvierte er seine Executive Education Program (ExEd). Als Anwalt ist Dr. Astuto ein aktives Mitglied der Rechtsanwalts- kammer von Brasilien, Deutschland, CCBE, the Law Society of England and Wales und the American Bar Association.